Contents
Allgemeines
- Die endotracheale Intubation kann zur Schwellung im Atemwegsbereich führen
- Als Folge davon kann ein Stridor resultieren
- Ödeme der Schleimhaut im Respirationstrakt führen zu einer Lumeneinengung mit der Folge, dass der Widerstand ansteigt und konsekutiv die Atemarbeit
- Beim Übergang eines initial laminaren Flusses in eine turbulente Strömung kann klinisch ein Stridor wahrgenommen werden.
- Inzidenz bis zu 1%
- Gefahr der respiratorischen Dekompensation
- Beängstigend für Eltern
- Therapie wegen obigen Punkten indiziert
Auslöser und Risikofaktoren
Multifaktorielle Genese
- Grosse Tuben
- Patientenalter meist 1-4 jährig.
- Intubationsdauer >1h
- Intubationstrauma
- Wiederholte Intubationsversuche
- Husten am Tubus
- Bauch-, Seitenlage während dem Eingriff
- Vorgängige Episoden von infektiösem Croup
- Keine Korrelation mit gecufften Tuben bei korrekter Grössenwahl
Diagnose
- Klinische Diagnose
- Typischerweise besteht die Obstruktion initial währende der Inspiration
- Bei Zunahme der Schwellung kann die Symptomatik zusätzlich bei der Exspiration auftreten
- Weitere klinische Zeichen sind Pulsus paradoxus, einsetzen der Atemhilfsmuskulatur und weitere Zeichen der intensivierten Atemarbeit (Nasenflügeln, Einziehungen…..)
- Unbehandelt führt dies zu einem respiratorischen Versagen
Quantifizierung (Score)
Grad | Klinik |
---|---|
1 | Inspiratorischer Stridor (a) nur in Ruhe |
2 | Inspiratorische und exspiratorische Obstruktion (b) in Ruhe |
3 | Inspiratorische und exspiratorische Obstruktion in Ruhe und palpabler Pulsus paradoxus oder aktive Abdominalkontraktion während der Exspiration (c) |
4 | Offensichtliche Einziehungen |
a.) Zeichen der inspiratorischen Obstruktion: inspiratorischer Stridor, verlängerte Inspiration, Einziehungen
b.) Verlängerte Exspiration ist ein Hauptzeichen für laryngeale Obstruktion
c.) Fehlendes Ansprechen der Therapie bei Grad 3 oder Grad 4 verlangt whs eine Reintubation
Nach Klein M (1986) Croup, epiglottitis and the febrile dysphagia syndrome. S Afr J Cont Med Educat 4:45–51
Prävention
Prävention von Komplikationen ist die wichtigste und beste Therapie!
- Sorgfältige Material- und Equipmentwahl
- Atraumatische Arbeitstechnik
- Larynxmaske anstatt Intubation
Therapie
- Adrenalininhalation mittels Vernebler
< 1 jährig 3mg Adrenalin
>1jährig 5mg Adrenalin
- Zur Prophylaxe eines Reboundeffekts: Dexamethason 0,5mg/kgKG max. 8mg (6 stdl.)
Praktische Durchführung Adrenalininhalation




Verlegung und Nachsorge
- Die Verlegung vom Aufwachraum auf die Abteilung erfolgt erst nach Rücksprache mit dem Oberarzt der Anästhesie
- Die Eltern von ambulanten Patienten werden noch im Aufwachraum über das weitere Procedere informiert
- Obwohl ein Wiederauftreten wenig wahrscheinlich ist, müssen die Eltern angewiesen werden, sich bei erneuten Symptomen zu melden
- Stationäre Patienten werden wie gewohnt am Abend nochmals postmediziert und nachkontrolliert
Quellen
- Klein M (1986) Croup, epiglottitis and the febrile dysphagia syndrome. S Afr J Cont Med Educat 4:45–51
- Inhalieren mit Adrenalin im Kinderspital SOP Kinderspital (Bilder der praktischen Durchführung)