Vorbereiten des Patienten
- Erklären des Vorgehens im Rahmen der Anästhesievisite
- Entscheidung für die gewählte Vorgehensweise sollte für den Patienten nachvollziehbar sein
- Unmittelbar präoperativ im Einleitungsraum:
- Übliche Vorbereitung mit venösem Zugang und Monitoring
- Bequeme Lagerung
- Cocainnasenspray: Cocainlösung 10% mit speziellem Applikator MAD® (Mucosal atomization device) verwenden, gefüllt mit 2.5 ml Xylocain 4% und 0.5 ml Cocain 10% (entspricht total 50 mg).
- Bei Kindern ggf. abschwellende Nasentropfen anstelle des Cocainnasenspray
- Lidocain-Spray 10% an Rachenhinterwand und in beide Nasenlöcher
- An transkrikoidale Anästhesie der Trachea denken
Vorbereiten des Instrumentariums
- Bronchoskop + Lichtquelle, am besten mit Kamera und Videoturm
- Bronchoskop prüfen und fokussieren, Weißabgleich, Zacke auf 12:00 Uhr, Saugung prüfen
- Spiralfeder-Tubus oder Tubus RAE Satin nasal Größe 6.0 – 7.0 Ch
Vorbereiten der Medikamente zur Sedation.
Ziel ist das Erhalten der Spontanatmung, sowie eines kommunikationsfähigen Patienten mit leichter Dämpfung des Husten- und Würgereflexes:
- Ultiva 2 mg/50 ml (40 µg/ml) mit etwa 3 – 5 ml/h i.v. (benötigt einige Minuten, bis Manipulationen toleriert werden)
Ablauf der fiberoptischen Wachintubation (nasal*)
- Präoxygenieren über dicht sitzende Maske
- Sedierung
- Auswahl des Nasenloches zur Intubation und ggf. Einführen eines geschlitzten Wendel-Tubus
- Hilfsperson zur Überwachung der Vitalfunktionen
- Einführen des Bronchoskopes über unteren Nasengang bis in den Oropharynx
- Aufsuchen des Kehlkopfes, dabei Schleimhautkontakte vermeiden
- Patient zum tiefen, gleichmäßigen Atmen anhalten, Sprechen erleichtert das Erkennen der Stimmritze
- evtl. Esmarch-Handgriff durch Hilfsperson
- Lokalanästhesie von Pharynx, Epiglottis, Stimmbändern und Trachea mit jeweils 1 ml Lidocain 4% (1 ml Lidocain 4% + 9 ml Luft in 10 ml Spritze). Lokalanästhesie über den Arbeitskanal des Bronchoskopes, dabei nicht absaugen, Einwirkzeit 1 min abwarten!
oder:
- Lokalanästhesie via Punktion des Lig. conicum (zwischen Schildknorpel und Ringknorpel)
- Instilla-Gel ins Nasenloch und an den Tubus
- wenn Trachea sicher mit dem Bronchoskop intubiert wurde, Tubus einführen, Passage der Stimmritze mit leicht drehender Bewegung
- Lagekontrolle mittels Bronchoskop, Verbinden mit dem Respirator, erst nach positiver Kapnographie Narkose einleiten
* bei oraler fiberoptischer Wachintubation wird die Fiberoptik über einen geschlitzten oralen Güdel- Tubus eingeführt. Ansonsten identisches Vorgehen.